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burgbad forstet auf

Ohne das Engage­ment auch von Unter­nehmen ist die komplexe Auf­gabe des Wald­schutzes nicht zu bewäl­tigen. Bad­möbel­spezialist burgbad macht für seine Region einen ersten Schritt – Nach­ahmung erwünscht.

Im Hochsauerland scheint der Wald noch gesund. Doch selbst in dieser sonst nicht für Regen­armut bekann­ten Region mit Lagen zwischen 600 und 800 Höhen­metern zeigen sich inzwischen Klima­schäden in Form von er­grau­ten Bäumen, kahlen Flächen und lichter wer­denden Kronen. Der in Bad Frede­burg bei Schmallen­berg an­sässige Bad­möbel-Her­steller burgbad hilft bei der Aufforstung der Kalamitäts­flächen. Ungefähr 170 Hektar – gut sechs Pro­zent der 2.680 ha um­fassenden Gesamt­fläche – hat auch der Wald der Stadt Schmallen­berg durch klima­bedingte Trocken­schäden und Sekun­där­schädlinge, haupt­sächlich den Borken­käfer, bereits ver­loren. Und der fliegt schon wieder.

„Es kommen täglich neue Flächen dazu, und wir müssen lau­fend neue Fest­meter an­zeichnen, in denen der Borken­käfer sitzt“, beschreibt Sieg­fried Hunker, Leiter vom Stadt­forst Schmallen­berg, die Situa­tion. Dabei habe man mit dieser Ent­wick­lung durch­aus rechnen können. “Seit 1989/90, als die ersten Stürme kamen, wurde uns dieses Sze­nario durch die Wissen­schaft genau für 2020/21 prognos­tiziert. Seit Kyrill 2007 jagt hier ein Sturm den nächs­ten, und wir haben mit Trocken­phasen und Extrem­wetter­eig­nissen zu kämpfen. Ich mache eigent­lich seit 20 Jahren Katas­trophen­management. Der Laub­holz­anteil wurde in den letzten Jahr­zehnten enorm erhöht und Fichten-Rein­bestände reduziert. Doch wie es aus­sieht, wird sich die Fichte auch hier mittel­fristig ganz verab­schieden.“

In einer ersten Maßnahme der neuen Koope­ration wurde nun ein „Käfer­loch“ von einem knappen halben Hektar wieder mit rund 1.300 jungen, von burg­bad gespon­serten Laub­bäumen bepflanzt. „Wir sind dankbar für solches Engage­ment gerade auch von Be­trieben wie burg­bad, die lokal eine große Rolle spielen“, betont Hun­ker. „Wir finden das richtig gut, und das hilft uns auch sehr. Und selbst, wenn das jetzt ‚nur‘ ein hal­ber Hektar ist – jeder halbe Hektar zukunfts­gerich­teter Wald, jeder Baum zählt für die Zukunft.“

Spricht man mit Fach­leuten, wird schnell klar, dass Auf­fors­tung eine gesamt­gesell­schaft­liche Aufgabe ist: Der Wald hält unsere Luft rein, bindet CO2, schafft ein güns­tiges Mikro­klima für unsere Wasser­quellen, schützt die Böden vor Erosion, sorgt für Arten­vielfalt, liefert uns den immer wich­tiger wer­denden Roh­stoff Holz – und bie­tet uns darüber hi­naus auch noch Erho­lung. „Den Wald zu pflegen und wieder­auf­zu­forsten ist Da­seins­vorsorge“, fasst Siegfried Hunker zusam­men.

burgbad Bienenpatenschaft

Bildquelle: burgbad

burgbad Bienenpatenschaft

Bildquelle: burgbad

burgbad setzt aus Über­zeugung auf Nach­haltig­keit

„Heute braucht der Wald uns, morgen brauchen wir den Wald“, findet auch Marketing­leiterin Sabine Meissner und ver­tritt damit auch die Auf­fas­sung der burgbad-Beleg­schaft, aus deren Reihen sich der sieben­köpfige Hilfs­trupp für das Team der Revier­leiter Siegfried Hun­ker und Christian Bröker an­läss­lich der ersten gemein­samen Pflanz­aktion Anfang Juni 2021 zusammen­setzt. Gerade junge Mitarbeiter und Aus­zubil­dende machen hier­bei begeistert mit. Die Kooperation wurde an­läss­lich des 75-jährigen Firmen­jubiläums burgbads aus der Taufe gehoben. Engage­ment für Region und Umwelt gehört bei dem in mittel­stän­discher Tradition groß­gewordenen Unter­nehmen, das heute zu den größten Bad­möbel­produ­zenten Europas zählt, zur Corporate Identity. burgbad wurde gerade zum fünften Mal als klima­neutraler Her­steller rezer­tifiziert, bezieht seine Holz­werk­stoffe aus PEFC-zerti­fizierter, nach­hal­tiger Wald­bewirt­schaf­tung und setzt schon seit Jahren aus Über­zeugung auf nach­haltige Möbel. „Wir als holz­verarbei­tender Betrieb haben eine sehr direkte Bezie­hung zu dem Thema“, erläutert Sabine Meissner die Moti­vation für die Koope­ration. „Und auch wenn der Groß­teil unserer Platten nicht aus Massiv­holz besteht, haben wir doch heute wieder mehr Echt­holz- und sogar Massiv­holz­programme im Sortiment. Durch die steigenden Holz­preise wird uns gerade vor Augen geführt, wie abhängig wir auch wirtschaft­lich von dem nach­wachsen­den Roh­stoff Holz sind.“

Siegfried Hunker sieht den volks­wirt­schaft­lichen Aspekt der Wald­bewirt­schaftung als Teil des Umwelt­schutzes. Es müsse sicher­gestellt werden, dass Deutsch­land seinen Roh­stoff­bedarf an Holz auch in Zukunft aus eigener Kraft decken kann. Der welt­weite Roh­stoff­hunger übe bereits heute enormen Druck auf die Ur- und Regen­wälder aus. Eigene Holz­versorgung bedeutet also auch eine Ent­lastung der gefähr­deten Ur­wälder.

Die Forstwirte weisen die freiwilligen Pflanz­helfer von burgbad in die Arbeits­abläufe ein, die schon bald rund laufen: Ent­lang einer mit Flucht­stäben markierten Linie müssen Löcher ge­bohrt, Bäumchen gesetzt und die an­lie­gende Erde wieder ver­dichtet, Latten ein­ge­schlagen und die Bäume daran befes­tigt werden – schon, damit man sie später in dem unweg­samen Gelän­de inmitten wuchern­der Begleit­flora wieder­findet. Trifft man auf seiner Linie auf einen schon sprießen­den Baum, wird er bei der Pflan­zung einfach über­sprungen und somit in die Kultur­maß­nahme integriert. Ziel ist schließ­lich ein natur­naher Wald, der sich dem Klima­wandel auf natür­liche Art an­passt. „Die Idee ist, Trupps von neuen Baum­arten als Initial­pflanzung in die ent­stan­denen Löcher zu geben, die in 30, 40 Jahren fruk­tifizieren. Wir machen hier naturnahe Wald­bewirt­schaftung – der Wald soll sich durch Natur­ver­jüngung wieder rege­nerieren“, so Hunker. „Und das hier sind dann die ersten Bäume, die wieder Samen spen­den und sich von hier aus ver­mehren können.“ Welche Baum­arten sich dabei als die den neuen Bedin­gungen ange­passteren erweisen, werden nach­folgende Gene­rationen beob­achten können.

Gesetzt wurde hier vor allem Nord­amerikanische Roteiche, die auf­grund ihrer breiten Stand­ort­ampli­tude nicht nur mit Trocken­heit und größeren Regen­aufkommen, sondern auch mit den eher nähr­stoff­armen Ver­sickerungs­böden im Schmallen­berger Stadt­wald zurecht­kommt. Daneben wurden aber auch noch weitere Laub­baum­arten aus einem klima­wandel­geeigneten Artenportfolio gesetzt, etwa stand­ort­ange­passte Buche und Marone, Schwarz­nuss, Vogel­kirsche oder linden­blättrige Birke.

Aufruf an Unter­nehmen, sich regional zu engagieren

Siegfried Hunker beobachtet seit Jahren zu­neh­mende An­zeichen für einen kranken Wald wie etwa Sonnen­brand bei den Laub- und Ent­nadelung bei den Nadel­bäumen, Wind­bruch und Angst­fruktifizierung: „Das gegen­wärtige Bild ist eigent­lich erst der Anfang von den weiter zu erwar­tenden Schäden. Des­halb ist es auch wichtig, jetzt die Wei­chen zu stellen und die Flächen mit neuen Baum­arten wieder­auf­zuforsten und wieder in Kultur zu brin­gen mit Baum­arten, die für die Zukunft besser gewapp­net sind.“

Sabine Meissner wertet die Anstren­gun­gen des Tages positiv: „Das Gefühl, etwas bekom­men zu haben ist stärker als der Eindruck, etwas gege­ben zu haben. Vor allem haben wir viel gelernt!“ Eine Fort­set­zung ist für den Herbst geplant.

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